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Kulturgut oder Altmetall? - Historische Technik in Zeiten kollektiver Verdrängung1949: In den drei westlichen Besatzungszonen wird die Bundesrepublik Deutschland (BRD) als Demokratischer Staat auf föderalistischer Basis gegründet. Wenig später wird in der sowjetischen Besatzungszone die Deutsche Demokratische Republik (DDR) als kommunistisch-sozialistische Alternative ins Leben gerufen. Die ersten Nachkriegsjahre sind bis dahin im besiegten Deutschland von bitterster Not geprägt. Hunderttausende befinden sich fern der Heimat in Kriegsgefangenschaft oder gelten als vermisst. Die verbrecherische NS-Diktatur hat ihre Menschen verachtende Gewaltherrschaft bis zu ihrem Zusammenbruch aus der Geschichte heraus zu legitimieren versucht. Verständlich, dass die meisten Überlebenden unabhängig von ihrer einstigen Einstellung nicht mehr zurück sondern nur noch nach vorne schauen wollen. Die Notwendigkeit einer musealen Erhaltung ausgedienter Technik wird deshalb von den Wenigsten als eine ernst zu nehmende Aufgabe erkannt. ![]() Nur ein Beispiel von vielenHeinrich Öchsle, Jahrgang 1936, tritt 1959 der FF Ludwigsburg, Abteilung Hoheneck bei. Diese ist stolzer Besitzer eines nagelneuen LF 8 auf einem chromblitzenden Opel "Weich-Blitz". Der gelernte Feinmechaniker hat sowohl seit seiner Jugend als auch von Berufs wegen ein Interesse für historische Technik entwickelt. Er erinnert sich: "Die Gemeinde Hoheneck ist 1926 mit ihren damals etwa 1.500 Einwohnern nach Ludwigsburg eingemeindet worden. Im Zuge der Eingemeindung hat der nunmehrige Ortsteil sein erstes eigenes Feuerwehrgerätehaus erhalten. Es ist nur 200 m von meinem Elternhaus entfernt errichtet worden. Wie dem Hohenecker Hydrophor ergeht es in den Wirtschaftswunderjahren der BRD und den an Rohstoffen knappen Jahren der sozialistischen Mangelwirtschaft der DDR vielen Geräten, denen ihre einstigen Besitzer heute nachtrauern.
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