Hessenweit bekannt ist inzwischen das Dietzenbacher Feuerwehrmuseum, das seit dem Umzug der Feuerwehr in die neue Feuerwache im ehemaligen Feuerwehrgerätehaus von 1936 untergebracht ist. Den Schwerpunkt in dem kleinen Museum bildet natürlich die Geschichte der Feuerwehr Dietzenbach, dennoch sind die vielfältigen Exponate auch exemplarisch für Hessen und ganz Deutschland zu sehen.

Hervorgegangen ist das Feuerwehrmuseum Dietzenbach aus einer Anfang der 1970er Jahre begonnenen Sammlung historischer Ausrüstungsgegenstände und Unterlagen, die zusammen mit der privaten Sammlung eines Feuerwehrkameraden den Grundstock der heutigen Ausstellung bildet.

In der ehemaligen Gerätehalle warten verschiedene Großgeräte wie Saug- und Druckspritzen, eine seltene Lafettenspritze von 1924, verschiedene Tragkraftspritzen mit und ohne Transportanhänger, eine Holzanhängeleiter sowie diverse tragbare Leitern auf die Besucher.

In umlaufenden Wandvitrinen wird die Entwicklung des Feuerlöschwesens in Deutschland überwiegend am Beispiel von Kleinexponaten und Uniformen aus Dietzenbach gezeigt. Die Darstellung beginnt mit dem Jahr 1876 als dem Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Dietzenbach. Verschiedene Ausrüstungsgegenstände wie Strahlrohre, Fackeln, Armaturen, Lederhelme etc. lassen Geschichte lebendig werden. Auch das dunkle Kapitel der NS-Diktatur wird mit verschiedenen originalen Ausrüstungsgegenständen und Uniformen nicht verschwiegen. Die Zeitreise führt über den Neuaufbau der Feuerwehr nach dem Zweiten Weltkrieg über den Katastrophenschutz bis hin zur Neuzeit mit verschiedenen, teilweise auch seltenen Ausrüstungsgegenständen.

Im Nebenraum wird die Präsentation mit weiteren Ausrüstungsgegenständen und Uniformen der Partnerfeuerwehr Neuhaus am Rennweg, einer Helmsammlung mit Feuerwehrhelmen aus aller Welt, Feuerwehrorden und Ehrenzeichen sowie Feuerwehrfahrzeugmodellen abgerundet.

Die größten Exponate in Dietzenbach sind drei museal bewahrte Fahrzeuge der Wehr:

• ein Löschgruppenfahrzeug LF 8, 1950 von Magirus/Ulm in einer Kleinserie von nur 20 Exemplaren auf Opel Blitz-Fahrgestell aufgebaut,
• ein Löschgruppenfahrzeug LF 16-TS, 1967 von Rathgeber/München auf Magirus-Fahrgestell aufgebaut, und
• eine Drehleiter DL 30h, 1964 mit Magirus-Leiterpark und Aufbau auf Magirus-Fahrgestell.

Die tagesleuchtrote Lackierung der beiden letzteren zeugt von der langen Einsatzzeit dieser beiden Fahrzeugveteranen bis 2002 bzw. 2003!

Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass eine so aktive Gruppe auch fester Bestandteil des Dietzenbacher Vereinslebens ist mit Präsentationen zur Museumsnacht, der traditionellen Zeltkerb und vielen anderen Veranstaltungen. Brandschutzerziehung für Kindergärten und Schulen, die oft zu Besuch im Museum sind, bereichern das Programm ebenso wie wechselnde Ausstellungen in der aktiven Feuerwache Dietzenbach.